Die Jury 2020 unter der Leitung von Vanessa Linnemann von jung&talentiert bestand aus Can Körpülü, Irina Steinhauer, Lotte Ruf und Shamila Lengsfeld. Die Filmexperten haben insegsamt 4 Filme ausgezeichnet.
Lobende Erwähnung "Cinematic Love Story" von Patrick Büchting aus Bonn
Begründung von Juryleitung Vanessa Linnemann:
Lobend erwähnen möchtedie Jury die Kameraarbeit von Oona Mitchell für den Film "Cinematic Love Story" von Patrick Büchting. Gekonntes Framing, lebendige Kamerabewegung und interessante Perspektiven zeichnen Oonas Bildgestaltung aus. Ein Film, den wir sehr gerne einmal im Kino vor dem Hauptfilm sehen würden.Vielen Dank für diesen tollen Beitrag an das ganze Team von "Cinematic Love Story".
3. Preis "Roboter" vom Medienprojekt Wuppertal
Begründung von Jurymitglied Irina Steinhauer:
Wir möchten Platz 3 gerne an einen Film vergeben, dem es gelungen ist mit Feingefühl in der Erzählung und tollen Bildern auf ein äußerst wichtiges Thema hinzuweisen. Den Protagonisten wird eine Stimme gegeben, ohne sie vorzuführen. Und Sätze wie "ich fühle mich wie ein Produkt" und "nicht nur Erwachsenen haben Verantwortung, auch wir Kinder" regen stark zum Nachdenken an. Herzlichen Glückwunsch an das Team von "Roboter" vom Medienprojekt Wuppertal zum dritten Platz.
2. Preis "Cola oder Limo" von Anna Lena Höhne aus Mülheim a.d.R.
Begründung von Jurymitglied Irina Steinhauer:
„Cola oder Limo?“, das klingt vermutlich für die meisten Erwachsenen nicht nach einer weltbewegenden Frage. Cola oder Limo halt. Aber für den jungen Protagonisten des Films, stehen die beiden Optionen für so viel mehr als die recht banale Frage, ob man sein Taschengeld am Kiosktresen gut investiert und sich für das richtige Getränk entscheidet. „Cola oder Limo“ entwickelt sich in den Gedanken des Jungen zu einer existentiellen Entscheidung, nämlich „Papa oder Mama?“. Und diesen Prozess im Inneren des Jungen lässt uns der Film von Anna Lena Höhne miterleben. Klug und wohl dosiert nutzt sie gestalterische Mittel um den inneren Konflikt zu transportieren und wahrnehmbar zu machen, sowohl auf der Bild- also auch auf der Tonebene. Wir hören Jonas‘ inneres Zwiegespräch, untermalt von Geräuschen die er mit seinen Eltern verbindet. Wir hören die Gute-Nacht-Geschichte seines Vaters und die tröstenden Worte seiner Mutter und wir sehen wie Jonas‘ Gedanken springen, wie sie zwischen den zwei Optionen hin und her hüpfen: Cola, Limo und irgendwo dazwischen auf der anderen Seite, Jonas. Im Kontrast zu diesem Gedankenstrudel, in den uns die Kiosk-Szene hinein zieht, steht die Rückblende in Jonas‘ Kinderzimmer. Das Tempo ist langsamer, die Einstellungsgrößen tendenziell weiter: es herrscht eine bedrückende Stille. Was uns an „Cola oder Limo“ begeistert, ist die Art wie sich Anna Lena Höhne diesem komplexen Thema nähert, wie sie die Welt der Erwachsenen, in der sich die Eltern trennen und der Junge sich entscheiden soll zwischen einem der beiden, übersetzt in die Sprache des Kindes. Cola oder Limo als Metapher. Überzeugt hat uns auch die Dramaturgie des Filmes. Er läuft nicht chronologisch, sondern zeigt die erklärende Szene im Kinderzimmer als Rückblende, womit einerseits Spannung erzeugt wird, andererseits gibt es uns Zuschauern die Möglichkeit ganz ohne Vorwissen sich auf die Gedanken des Jungen einzulassen. Nicht zu vergessen, ist auch die herausragende schauspielerische Leistung. Alles in allem ist „Cola oder Limo“ ein absolut runder Film der mit viel Feingefühl der Gedankenwelt und dem inneren Konflikt des Kindes Ausdruck verleiht. Herzlichen Glückwunsch!
1. Preis "Mehr Pech als Verstand" von Julius Herzog (Technische Hochschule Ostwestfalen Lippe)
Begründung von Jurymitglied Can Köprülü:
Ein Wagen fährt vor, im Hintergrund eine Bank. Der Protagonist setzt die Sturmmaske auf... soweit der Filmische Alltag. Dann jedoch der geschickte Twist weshalb die Sequenz dann ganz anders abläuft als 1000fach gesehen: Die Geisel des Bankräubers stellt sich als seine Tochter heraus. Die resultierende Dynamik macht Spaß und ist gekonnt in Szene gesetzt. Gerade wenn man in Versuchung kommt zu hinterfragen, ob das alles etwas zu viel Zufall ist, gibt die Pointe einem nochmal einen Lacher mit in den Abspann. Wirklich schön erzählt und deshalb von der Jury Einstimmig auf Platz 1. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für den schönen Film!