Gewinner*innen 2023

Preisträger: KIDS – 7 bis 13 Jahre:

Preis 3: „Bleibt stark!“ aus Herne

Unser dritter Platz ist ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht immer viel braucht, um einen guten Film zu drehen. Manchmal reicht schon eine gute Idee oder eine spontane Eingebung. Es ist eigentlich auch kein klassischer Film, für den wir eine klassische Laudatio halten könnten, mehr ein Video, eine Videobotschaft oder ähnliches. Aber genau diese Botschaft fanden wir toll. Und es ist ja nicht so, dass wir keine Kriterien für unsere Entscheidung hätten. So finden wir zum Beispiel die Musik sehr schön und passend. Die einzelnen Bilder sind geschmackvoll inszeniert und die warme Farbstimmung passt gut zum Thema. Überhaupt ist es mal ein ganz neuer Ansatz, die Botschaft über Texteinblendungen mit Bildern zu unterlegen, die so vielleicht nicht direkt mit dem Thema zu tun haben, uns als Betrachter aber trotzdem gefesselt haben. Wir sehen einen Bogen Zeichenpapier, der sich langsam mit Farbe und Inhalt füllt und sich aus unserer Sicht, ähnlich wie die Gedanken der jungen Filmemacherin mit Leben füllt. Das ist sehr entspannend und lädt gleichzeitig zum Nachdenken ein. Ok, vielleicht wird jetzt schon klar, von welchem Film wir sprechen. Wenn ich jetzt noch sage, dass ein Hochformat eher ungewöhnlich für einen Film ist, sollte es langsam klingeln. Unser dritter Platz geht an „Bleibt stark!“ Herzlichen Glückwunsch!


Preis 2: „todlangweilig“ von der Friedrich-Ebert-Realschule,
 Hamm

Begründung der KIDS-Jury:
Unser zweiter Platz ist ein spannender Film, mit tollen Kamerafahrten und passender Musik. Besonders ins Auge gefallen ist uns der Drohnenflug. Die einzelnen Szenen sind klassisch aufgelöst mit passenden Einstellungsgrößen, so wie man es sich wünschen würde. Sogar Schuss / Gegenschuss Aufnahmen oder eine Point of View Sicht sind dabei. Die Bilder sehen hochwertig und professionell aus. Auch der Schnitt kann sich sehen lassen. Die Story ist gut durchdacht und baut sich Stück für Stück klar und verständlich auf. Der Anfang des Films suggeriert eine typische Geschichte aus dem Schulalltag, nimmt aber dann eine ungewohnte Wendung. Alles ist gut ineinander verschachtelt. Der Rückblick im Film wird durch einen typischen Effekt verdeutlicht. Die Outtakes am Ende fanden wir sehr lustig und hier sieht man, wie viel Spaß die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit hatten. Das Schauspiel ist nicht an jeder Stelle professionell, dennoch überzeugen die Akteure durch ihre authentische und dadurch sympathische Art zu spielen. Ein bisschen Potenzial sehen wir noch in der Tonqualität, die aufgrund der Räumlichkeiten an manchen Stellen recht hallig und dadurch nicht immer gut verständlich ist. An einer Stelle der Geschichte sehen wir noch Luft nach oben, denn wir fragen uns, warum das auf dem Boden liegende Mädchen nichts gesagt hat, als sie von ihren Mitschülerinnen entdeckt wurde Trotzdem ist es insgesamt ein tolles Ergebnis. Wir würden sagen das lange Liegen auf dem kalten Flur hat sich definitiv gelohnt! Unser zweiter Platz geht an den Film „todlangweilig“. Alle: Wir sagen herzlichen Glückwunsch!

Preis 1: „Hinschauen, statt Wegschauen!“ von Kinder- und Jugendtreff No. 7 , Willich// Freigesprochen Mediencoaching, Köln

Begründung der KIDS-Jury:
„Unseren ersten Platz finden wir sehr spannend, kreativ und aufregend. Der Film ist aufschlussreich und lebensnahe. Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Menschen reagiert haben. Tjade: Wir konnten der Geschichte sehr gut folgen und es waren tolle Effekte dabei. Aufbau und Spannungsbogen, roter Faden, Anfang, Ende, hier passt alles gut zusammen. Das Schauspiel der Akteure ist überzeugend und glaubhaft. Johanna: Der Film besticht durch seine solide Kameraführung, eine gute Bildauflösung und qualitätsvolle Bilder, fast wie im Kino. Die einzelnen Szenen sind klasse aufgelöst, mit vielen spannenden und unterschiedlichen Perspektiven. Eric: Uns sind außerdem noch die Slow Motion und Rückspul Effekte, die grafisch überzeugenden Texteinblendungen und die dazu passenden Freeze Frames positiv aufgefallen. Der gelegentliche Wechsel zwischen Farbe und Schwarz Weiss Darstellung rundet das Bild noch weiter ab. Robert: Insgesamt ein sehr guter Film mit einer wichtigen und lehrreichen Botschaft: Alles ist besser als Nichtstun! Jeder Mensch reagiert anders auf Streit und gefährliche Situationen, aber es lohnt sich immer einander zu helfen. Paul: Es geht also um Zivilcourage. Ihr könnt Euch sicherlich schon denken, welchen Film wir meinen. Unser erster Platz geht an den Film „Hinschauen, statt Wegschauen!“ Herzlichen Glückwunsch!

3. Preis
2. Preis
1. Preis
3. Preis
2. Preis
1. Preis
Online-Voting

Preisträger: TEENS – 14 bis 17 Jahre:

Preis 3: Ich will das nicht“ aus Erkelenz

Der dritte Platz hat bei uns allen Gänsehaut hinterlassen und kommt dabei trotz allem mit sehr wenig aus. Ein gutes Beispiel für eine tolle, in sich geschlossene Story, die es nicht nötig hat, den Betrachter mit großen Effekten zu locken. Hier stehen eher die leisen Töne im Vordergrund. Der Anfang ist dramatisch, ohne zu wissen, worum es konkret geht. Klar ist allerdings: Irgend etwas stimmt hier nicht. Das Schauspiel ist aus unserer Sicht eine kleine Meisterleistung. Bis in kleinste Details stimmt hier alles. Es ist authentisch und zu jeder Zeit glaubhaft und hat uns wirklich sehr beeindruckt. So kommt der Film fast ausschließlich mit einer Darstellerin aus. Es ist keine leichte Kost, aber das Thema ist leider aktueller denn je. Umso wichtiger ist es die Dinge zu benennen und darauf aufmerksam zu machen. Und es erfordert Mut, das so konsequent zu tun, wie es die junge Filmemacherin unseres dritten Platzes hier getan hat. Die Produzentin des Films hat von der Story, über den Dreh, bis hin zum fertigen Schnitt alles alleine gemacht. Wir sagen Hut ab zu dieser Leistung! Unser dritter Platz geht an den Film „Ich will das nicht“. Herzlichen Glückwunsch!

Preis 2: „Vigilance“ aus Dortmund

Unser zweiter Platz ist eine ziemlich verschachtelte Story. Der Film ist nach allen klassischen Regeln des Filmemachens qualitative gut umgesetzt. Die Kameraführung ist dynamisch mit entsprechenden Bewegungen an den richtigen Stellen. So lenkt sie ganz unaufdringlich den Blick des Betrachters auf das Geschehen. Die Tonqualität ist gut mit einer hohen Sprachverständlichkeit. Die Musik ist markant und passend zur Stimmung und Atmosphäre gewählt. Beim ersten Schauen ist die Geschichte nicht von Anfang an klar, baut sich aber im Laufe des Films immer weiter auf. Sie ist stringent, mit Anfang, Spannungsbogen und Ende. Wir konnten der Handlung zu jedem Zeitpunkt gut folgen. Die Drehorte sind einfach gehalten, aber dennoch passend zur Geschichte. Das Schauspiel ist überzeugend und glaubhaft. Die Rollen werden gut dargestellt und die Dialoge zwischen den Akteuren wirken sehr natürlich. Es ist eine klassische Krimigeschichte, welche durchaus Lust auf mehr macht. Die Story wäre bestimmt auch geeignet für einen etwas längeren Film. Um den Krimi zu lösen müsst ihr wachsam sein, so wie es auch im Titel unseres zweiten Platzes heißt. Unser zweiter Platz geht also an den Film Vigilance. Herzlichen Glückwunsch!

Preis 1: „WHY- So ein Leben“ von der Fair Trade School HVB Gymnasium, Köln

Kommen wir nun zu unserem ersten Platz. Es gibt vieles, was uns hier positiv aufgefallen ist bei diesem schönen und qualitätsvoll gemachten Clip. Fangen wir mal mit ganz allgemein gehaltenen Kriterien an, nicht zuletzt, um die Spannung noch etwas weiter zu erhöhen. Technisch ist hier alles, wie es sein soll. Die Kameraführung ist dynamisch, mit viel Bewegung und der ein oder anderen Kamerafahrt, die Schnitte sind gekonnt gesetzt, mal mit, mal ohne weiche Übergänge, bei denen die Bilder miteinander verschmelzen. Die Einstellungsgrößen sind mit Bedacht gewählt und die einzelnen Bilder sind von hoher Qualität. Auch das Licht kann sich sehen lassen. Alles ist toll ausgeleuchtet und teils mit Projektionen unterfüttert. Der Ton spielt eine große Rolle und ist makellos. Der gesamte Clip wirkt auf uns sehr professionell umgesetzt und auch die Kulisse ist stimmig zum Thema.
Ok, was gibt es denn inhaltlich zu sagen, ohne direkt alles zu verraten? Vielleicht soviel: Das Thema bewegt uns! Und es ist wichtig, auch auf die negativen Auswirkungen der Globalisierung hinzuweisen. Wichtig vor allem, um ein Bewusstsein zu schaffen und entsprechend das eigene Kaufverhalten zu hinterfragen. Fairness lautet hier die Devise! Ok, ich denke jetzt dämmert es den Leuten schon. Deshalb von mir noch mal kurz ein paar Punkte, die wir bisher noch nicht genannt haben, Eine wichtige Ebene ist die Musik. Neben dem Film ist auch der von den Schülerinnen und Schülern selbst komponierte Song zu erwähnen, denn dieser ist sowohl textlich als auch musikalisch sehr gelungen und bietet die Grundlage für den Clip. Na ja, und der Rest spricht dann einfach für sich! Also kürzen wir es ab und fragen: Warum? Why? Why – so ein Leben! Das ist der Titel unseres ersten Platzes! Herzlichen Glückwunsch!

Online-Voting „Verkaufsautomaten am Niederrhein“, Werner-Jaeger-Gymnasium, Nettetal

Preisträger: JUNGE ERWACHSENE – 18 bis 25 Jahre:

3. Preis „Sophie“ vom Medienprojekt Wuppertal, Wuppertal

Jurybegründung von Lev Gonopolskiy (Jury jung&talentiert):

Der Kurzfilm „SOPHIE“ nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise. In einem einzigen Atemzug führt diese Reise durch die Angst vor Verlust, die Verarbeitung der eigenen Gefühlen und den Verlust der Kontrolle. Direkt zu Beginn wird die junge Mutter von einem Traumatherapeuten mit den Verlust ihrer Tochter konfrontiert. Die Fragen sind direkt, verletzend und verurteilend. Dies ruft bei der Mutter die unterschiedlichsten Gefühle hervor: zunächst Ruhe, dann Sorge, Verleugnung und schließlich Wut. Als würde man alle Phasen der Trauer in 3 Minuten durchleben. Bevor es zur Akzeptanz kommen kann, bricht die Sequenz ab. Die junge Mutter wird von Sophie geweckt. Es war alles nur ein Traum. Dramaturgisch bekommen wir vor Augen geführt, womit sich eine alleinerziehende Mutter täglich konfrontiert sieht: große Verantwortung und die ständige Angst, das eigene Kind zu verlieren. Stimmungsvolle Flashbacks, gut komponierte Details, Atempausen, Lichtstimmungen, gekonnte Kameraführung und eine dichte musikalische Kulisse versetzen den Zuschauer in einen Zustand, in dem sie sich den eigenen Ängsten und Traumata gegenüber sieht.

Natürlich geht es um die junge Mutter, um ihre Ängste und Sorgen. Doch schafft es der Film universell zu sein und ermöglicht es dem Zuschauer in einer Art Katharsis nicht nur ihre, sondern auch die eigenen Gefühle zu sehen und erfahren.

2. Preis „Und dann gab es dich“ von Jugendstil NRW, Dortmund

Jurybegründung von Amelie Heller (Jury jung&talentiert):

Der   zweite   Platz   geht   an   einen   Kurzfilm,   der   mit   einer   kontrastierenden   Parallelmontage, ausdrucksstarken   und   zugleich   feinfühligen   Worten   etwas   zur   Aussage   bringt,   wofür   mir häufig die Worte fehlen. Es   geht   darum   sich   in   unserer   Welt   die   von   Binaritäten   geprägt   ist   und   queerer   Identität keinen Platz gibt, als queere Person zu entdecken und zu identifizieren. Auf der Bildebene bekommen wir zum einen den Einblick in die Metapher der Prinzessin, die durchs   Schloss   wandelt   und   sich   unter   dem   Druck   der   Gesellschaft   befindet   und   zum anderen in das, was vielleicht eher im Inneren oder im Geheimen stattfindet: Das Berühren und Fühlen von sich selbst, den Weg der Selbst-Entdeckung und der Selbstfindung. Das ist bildstark umgesetzt, als eine Person, die sich in der Dunkelheit berührt und dadurch bunte Farbe auf ihr Gesicht malt. Und dieser Weg ist kein einfacher. Wie   es   ist,   sich   aus   dem   Prinzessinnen-Korsett   der Heteronormativität zu   lösen   und   um gesellschaftliche   Anerkennung   kämpfen   zu   müssen,   wird   mit   emotionaler  Stimme   und starken Worten erzählt: Obwohl es ein Kampf für die Liebe und eigene Identität ist, ist es ein Kampf, der sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart Wunden hinterlässt und mit viel Schmerz verbunden ist. Der Film ist ein großes Dankeschön an die Queere Community: Denn dann, wenn Freunde zu Fremden werden, werden Fremde zur Familie. Zum   Schluss   sieht   man   zwei   Personen,   die   sich   in   der   Dunkelheit   mit   bunt   strahlenden Gesichtern   begegnen,   sich   halten   und   anlächeln.   So   ist   auch   die   Botschaft:   Findet   euch zusammen,   denn   so   entstehen   Freundschaften,   Verbündete   und   Familie   und   damit   auch Anerkennung,  Respekt  und   Liebe.  Du  bist  nicht   allein,  queere   Menschen  sind   überall   und gemeinsam ist man stark. Damit gibt der Film einen positiven Appell an alle Prinzessinnen, die sich vielleicht noch im Turm befinden. Vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag und Herzlichen Glückwunsch an „Und dann gab es dich“!

1. Preis „Lili“ von der Glasfachschule Rheinbach, Rheinbach

Jurybegründung von Denise Weidemann (Jury jung&talentiert):

Es freut mich sehr, dass ich nun die Ehre haben den 1. Platz der DrehMOMENTE zu vergeben. Und das nicht nur weil es ein sehr guter Kurzfilm ist, sondern vor allem auch weil es der erste Film aus dem Horrorgenre ist, der diesen Preis jemals bekommen hat.
Wenn ich mir einen Film angucke, gibt es für mich immer eine Grundvoraussetzung die erfüllt werden muss, und zwar möchte ich, dass der Film mich etwas spüren lässt und bei diesem Film habe ich so einiges gespürt. Ich hätte nie gedacht, dass sich in fünf Minuten so viel Angst, Spannung aber vor allem auch Freude packen lässt, also auf jeden Fall eine Achterbahn der Gefühle. Angst und Spannung erklären sich glaube ich fast von selbst aber die Freude kommt vor allem dadurch, wie der Film gemacht wurde. Es ist eine unfassbare Liebe zum Detail zu sehen und auch zu hören, in jeglicher Hinsicht. Sei es das Set-Design, das Kostüm, die Kameraführung, die Beleuchtung oder der Schnitt. Jeder Aspekt harmoniert hier unfassbar gut miteinander, was den Film rund macht und man wirklich das Gefühl sich in einem alten Herrenhaus 1953 zu befinden.
Meistens ist es ja schon eine große Herausforderung, das gut zu erzählen, was vor der Kamera zu sehen ist. Umso schwieriger ist es also, wenn man die Namensgeberin und zweiten Hauptcharakter des Films gar nicht zu Gesicht bekommt. Dennoch haben es die Macher geschafft, mit Hilfe von Kameraeinstellungen, Lichtstimmung, Soundkulisse und dem ein oder anderen durchsichtigen Faden die Existenz dieses unsichtbaren Charakters jede Sekunde spürbar zu machen. Und das ist es was, was Lili so besonders macht.
Ein guter Film endet, wenn er das Publikum zurücklässt und Lust auf mehr mach und das hat Lili auf jeden Fall geschafft. Deswegen freuen wir uns sehr den ersten Platz der DrehMomente an Christian Krest, Tiago Neno und Leonard Neno für Lili zu überreichen. Herzlichen Glückwunsch.

3. Preis
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1. Preis